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1. Hanauer Zehn-Stunden-Lauf – es gibt nur Gewinner

„Wir laufen für unsere Schule!″, heißt es am Samstag, den 16. Juni 2012, in der Paul-Gerhardt-Schule. Unter der Schirmherrschaft des einstigen Landrats Karl Eyerkaufer nehmen die Teilnehmer auf dem Sportplatz in den Argonnerwiesen die Beine in die Hand, um bei diesem ersten Zehn-Stunden-Spenden-Staffellauf Geld für das Schulgebäude und zwei Sozialprojekte in Sri Lanka zu erlaufen. Sponsoren und weitere Mitläufer sind willkommen.

Die Paul-Gerhardt-Schule Hanau (PGSH) startet in diesem Sommer mit einem Sponsorenlauf, der einen Beitrag für den Erwerb des Schulgebäudes leisten soll, denn die Hanauer PGS will wie ihre Kahler Schwesterschule auch ein Spendenprojekt anstoßen. In den Argonnerwiesen hat die PGSH seit dem Schuljahr 2007/2008 in der umgebauten ehemaligen Middleschool der Army eine Heimat gefunden.

Als Vorbild für den Hanauer 10-Stunden-Lauf dient der schon 11 Jahre bestehende Sponsorenlauf der Kahler Paul-Gerhardt-Schule, die dem gleichen Trägerverein gehören.

Grundschule, Realschule und Gymnasium sowie eine pädagogische Mittagsbetreuung sind hier unter einem Dach vereint. Der 10-Stunden-Lauf ist dafür bestimmt, den Ausbau der einzelnen Schulzweige finanziell zu unterstützen, erklärt die stellvertretende Leiterin des Gymnasialzweigs. „Die Grundschule ist schon komplett ausgebaut, das Gymnasium wächst mit jedem Schuljahr dem Abitur entgegen, aber die Realschule, die es erst seit dem Schuljahr 2011/2012 gibt, benötigt noch weitere Mittel.″

Weihnachtsgeschichte ganz eigener Art

Doch die Schulgemeinde der PGSH blickt auch über den eigenen Tellerrand nach Sri Lanka. Sie will mit einem Teil der erlaufenen Gelder von Karl Eyerkaufer initiierte Sozialprojekte im Kreis Beruwela unterstützen und ein Kinderzentrum für Flüchtlingskinder im ehemaligen Kriegsgebiet im Norden der Insel. Es ist – sozusagen – eine Weihnachtsgeschichte ganz eigener Art. Los ging alles in der Adventszeit. Die Schüler hatten Päckchen gepackt für die Hanauer Tafel und als sie sie übergaben, liefen sie Karl Eyerkaufer über den Weg. „Wir sind immer auf der Suche nach diakonischen Projekten″, erläutert Martin Forchheim, Schulleiter des Gymnasiums. „Und das Projekt von Karl Eyerkaufer in Sri Lanka gehört in diese Kategorie.″ So kreuzten sich also die Wege der suchenden „PGSler″ und des findigen Eyerkaufer, die nun gemeinsam einen neuen Weg beschreiten, nämlich den des Zehn-Stunden-Laufs, für den der ehemalige Landrat die Schirmherrschaft übernommen hat.

Projekt Schule Sri Lanka

Die Biographie Karl Eyerkaufers prädestinierte ihn geradezu als Schirmherrn der Veranstaltung, die sportlich-soziale Projekte im In- und Ausland ins Laufen bringt. So war er vor 25 Jahren Schulleiter der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Maintal und hatte in der Gründungsphase der damaligen christlichen Bekenntnisschule Räume bereitgestellt. Anderseits war Eyerkaufer in den 60-er Jahren auf dem Laufenden – rein sportlich. In der Zeit von 1961 bis 1966 war er fünf Mal deutscher Meister über 1500 Meter und Olympiateilnehmer. Für ihn also naheliegend, mit einem Benefiz-Lauf Menschen zu bewegen. Er selbst wird sich hierbei nicht mit Zuschauen begnügen. „Wer mal bei Olympia war, der kann auch in meinem Alter noch mitlaufen″, schmunzelt der 72-Jährige.

Erfolge am laufenden Meter

Der Zehn-Stunden-Lauf ist eine sportliche Herausforderung, bei der es nur Gewinner gibt – und das am laufenden Meter. Denn die Sponsoren vergüten jede gelaufene Runde „ihres″ Teams mit einem „Kilometergeld″, dessen Höhe sie vorab festsetzen. Wahlweise können sie aber auch – unabhängig von der Laufleistung – einen festen Betrag für eine Mannschaft ihrer Wahl spenden. Sportlicher Ehrgeiz wird obendrein glänzend belohnt. So erhalten die besten Laufteams in den einzelnen Kategorien – die meisten gelaufenen Runden, der höchste Spendenbetrag – Pokale. Eine echt anziehende Motivation sind obendrein die Trikots, die es zu gewinnen gibt. Teilnehmende Klassen anderer Schulen erhalten zudem 50 Euro für ihre Klassenkasse. Und so gewinnen alle: Die Paul-Gerhardt-Schule, die Menschen in Sri Lanka und die Teilnehmer.

Jung und Alt bewegen laufend Etwas

Teilnehmen kann jeder, auch Menschen, die ihre Schulzeit längst hinter sich haben. Für diese Altersgruppe schreitet Eyerkaufer vorbildlich voran. Ihm nachzulaufen ist hier ausdrücklich erwünscht. Sportliches Ziel ist es, mit einem Team innerhalb von zehn Stunden möglichst viele Runden zu laufen. In einer Art Staffellauf geben die Läufer den Rundenzähler weiter. Es muss immer ein Läufer auf der Bahn sein. Die Verteilung der jeweiligen Lauflängen und der Häufigkeit des Einsatzes obliegt dem Team und richtet sich nach der Laufstärke des Einzelnen. Aus Gründen der Fairness gibt es verschiedene Teilnehmer-Kategorien mit unterschiedlicher Teamzahl:

  • Schülergruppen Grundschule: Klassenstärke
  • Schülergruppen Klasse fünf bis acht: Klassenstärke
  • Schülergruppen Klasse 9 bis 13: maximal 18 Personen
  • Sportler: maximal zehn Personen
  • offene Gruppen (Firmen, Behörden, Kirchengemeinden, Eltern, Lehrer): maximal 18 Personen
  • Team mit gehandicapten Personen: Teilnehmerzahl unbegrenzt
  • Seniorenteams: Teilnehmerzahl unbegrenzt
  • Einzelläufer sind auch willkommen

Ein Teamleiter muss die jeweiligen Gruppen anmelden und betreuen. Alle Mannschaften können nach Geschlecht gemischt antreten. Bei diesen Aussichten kann es doch kein Halten mehr geben. Bislang sind 50 Teams aus über 500 Schülern gemeldet. Also mitlaufen und gewinnen.

Weitere Informationen und Anmeldung bei
Ulrike Friedrich, Assistentin der Geschäftsführung
Paul-Gerhardt-Schule Hanau
In den Argonnerwiesen 5, 63457 Hanau

unter Telefon (06181) 9067705 oder unter www.pgs-hanau.de


Karl Eyerkaufer beim Projektbesuch in Sri Lanka

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Was die Paul-Gerhardt-Schule bewegt

Ein Teil der Einnahmen aus dem Sponsorenlauf fließt in den Ausbau der Paul-Gerhardt-Schule, ein weiterer Teil kommt dem Sozialprojekt in Sri Lanka zugute, das Landrat a.D. Karl Eyerkaufer dort initiiert hat.

Schon 1979 lernte er das Land kennen und lieben. Nahezu jedes Jahr verbrachte er in der Küstenstadt Beruwela mit seiner Familie den Urlaub. Nach der Tsunami-Katastrophe nutzte er über seine Jahrzehnte gewachsenen Kontakte, um den Wiederaufbau im völlig zerstörten Beruwela anzukurbeln.

Seither wurden in der Region 31 Schulen aufgebaut, zwölf Kindergärten wieder eingeweiht, 70 landestypische Holzhütten errichtet, 35 Fischerboote zu Wasser gelassen, eine Frauenklinik und eine Zahnstation aus dem Boden gestampft. „Jetzt ziehen wir uns nicht raus, sondern bleiben dort und arbeiten an der Nachhaltigkeit”, so Eyerkaufer. So soll es unter anderem ein offizielles Freundschaftsabkommen zwischen Beruwela und dem Main-Kinzig-Kreis geben. Unterstützt wird auch eine christliche Schule im Norden Sri Lankas (Bild links), die vom Verein „Helping Hands e.V.″ in Zusammenarbeit mit Eyerkaufer unterstützt wird.